Man kann natürlich über den Klimawandel streiten. Auch wenn die meisten Experten die Effekte der Treibhausgase bestätigen, gibt es einige Stimmen, die Zweifel äußern. Wie auch immer man dazu steht, eine Tatsache lässt sich nicht leugnen. Es wird im Sommer immer heißer. Die fünf heißesten Sommer der Meßgeschichte waren alle nach den Jahr 2000. Nach dem Rekordjahr 2003 haben sich die 2015, 2017, 2018 und 2019 ebenfalls ihre Ränge gesichert. In den Städten führt das zu Wasserknappheit und Tropennächten. Hat es Nachts durchgehend mehr als 20° Celsius, dann spricht man von einer Tropennacht. Wasser ist schon immer eine beliebte Möglichkeit, sich an heißen Sommertagen abzukühlen. Verständlich, dass viele Deutsche in nächster Zeit einen eigenen Pool planen. Die große Auswahl an verschiedenen Bauformen macht die Entscheidung aber schwierig. Welchen Pool bauen? Hier eine kurze Übersicht über die gängigsten Formen.
Swimmingpool
Um sich ein wenig abzukühlen reicht eigentlich schon eine kleine Wanne. Ein aufblasbares Becken, in das man sich legt, oder setzt und in dem man sich abkühlt. Nachteil dieser Lösung ist aber, dass das Wasser schnell eintrübt und schließlich bricht. Außerdem heizt die Sonne die kleine Wassermenge schnell auf. All diese Effekte führen dazu, dass man ständig Wasser wechseln muss und sich nicht lange am kühlen Nass erfreuen kann. Will man sich regelmäßig abkühlen, empfiehlt sich ein größeres Becken. Ein richtiges Swimmingpool, in dem man komplett eintauchen kann. Kinder können in so einem Pool erste Schwimmversuche unternehmen und es ist groß genug für die ganze Familie. Das eigene Pool im Garten ist die perfekte Alternative zum Freibad, in dem man sich das Wasser mit etlichen anderen verschwitzen Mitmenschen teilen muss. Die Entscheidung für den eigenen Pool ist also nicht wirklich schwer.
Welchen Pool bauen?
Hat man sich einmal mit entschieden, einen Pool im eigenen Garten aufzustellen, muss man sich für eine Bauform entscheiden. Vom schon erwähnten, einfachen aufgeblasenen Planschbecken bis zum langen Swimmingpool ist alles möglich. Zwei Faktoren sind für die Auswahl des Pools aber entscheidend. Der erste Punkt, den man prüfen muss, ist das Platzangebot. Wieviel Platz steht für das Pool zur Verfügung. Große Pools werden auch im Winter nicht abgebaut. Die Fläche ist also für das ganze Jahr verloren. Der zweite Punkt, der natürlich eine Rolle spielt, ist das Budget. Ob man mit wenigen hundert Euro auskommen muss, oder viele tausend Euro kein Problem sind, macht natürlich einen großen Unterschied. Das Budget entscheidet auch über die Dimensionen des Pools.
Pooltypen
Im wesentlichen gibt es vier verschiedene Arten von Swimmingpools, lässt man die aufblasbaren Modelle einmal weg. Eine recht große Investition stellt ein Einstückbecken dar. Günstiger ist es, das Pool selbst aus Styroporsteinen zu bauen. In unterschiedlichen Preisklassen bekommt man Holzbecken, oder Stahlwandbecken. Die Auswahl an Swimmingpools für den Garten ist also groß. Alle diese Pools haben Vor- und Nachteile. Worin diese genau bestehen, wollen wir uns im Folgenden genauer ansehen.
Stahlwandpool
Eine recht einfache Variante, ein Pool im Garten aufzustellen, ist das Stahlwandpool. Es besteht aus einer Wand aus Stahlblech und ist sehr einfach und schnell aufgebaut. Für die Aufstellung braucht man eine solide und ebene Fläche. Prinzipiell ist eine ebene Rasenfläche ausreichend. Besser ist es aber, wenn man eine Bodenplatte betoniert. Das Pool wird, wenn es mit Wasser befüllt ist, sehr schwer. Die Betonplatte verhindert, dass es einsinkt. Für den Aufbau wird aus Kunststofteilen ein Ring zusammengesteckt. Die Stahlwand wird in den Ring eingesetzt und mit der mitgelieferten Leiste zu einem Ring verschlossen. Danach wird die Folie eingehängt und an der Oberseite mit einem Handlauf aus Kunststoff fixiert.
Zubehör für das Stahlwandpool
Wie jedes Pool braucht auch das Stahlwandpool einen Filter. In der Stahlwand sind bereits Ausnehmungen für Zulauf und Skimmer vorgesehen. Man muss lediglich die Folie bei diesen Öffnungen ausschneiden und die enstprechenden Teile einsetzen. Konkret wird ein Skimmer und eine Einlaufdüse eingesetzt. Ein Skimmer ist im Prinzip ein Überlauf. Eine rechteckige Öffnung, die das Wasser von der Oberfläche nimmt und durch ein Sieb laufen lässt. In dem Sieb sammelt sich das Material, das auf der Wasseroberfläche schwimmt. Gegenüber sorgt die Einlaufdüse für ein wenig Strömung. Beim Aufbau sollte man darauf achten, dass der Skimmer in Winrichtung montiert ist. So unterstützt der Wind die Poolreinigung indem er Blätter und andere Verschmutzungen zum Überlauf bläst.
Freistehend, oder versenkt
Das Stahlwandpool kan frei aufgestellt werden. Die Stahlwand hält das Wasser sicher zurück und sorgt dafür, dass das Becken stabil steht. Man kann das Stahlwandpool aber auch absenken. Ganz versenkt wirkt es sehr hochwertig. Teilweise versenkt erleichtert es den Einstieg. Wird es komplett versenkt, muss man entsprechend Platz für den Filter und den Skimmer vorsehen. Einfacher ist es daher, das Pool garnicht, oder nur teilweise zu versenken. So kann die Technik in einer Kiste, oder freistehend, neben dem Stahlwandpool positioniert werden.
Vorteile Stahlwandpool
Das Stahlwandpool ist innerhalb weniger Stunden aufgebaut und kann im besten Fall noch am selben Tag verwendet werden. Die leichte Bauweise macht es nicht nur günstig, sondern ermöglicht auch einen Abbau im Winter. Trotzdem bietet es viel Raum und ist für eine Abkühlung perfekt geeignet. Wird es im Boden versenkt wirkt es, wie ein hochwertiges Swimmungpool.
Holzpool
Ein Stahlwandpool gibt es in ganz unterschiedlichen Dekors. Trotzdem behält es eine glatte Oberfläche und wirkt im Garten mehr, oder weniger wie ein Fremdkörper. Das Holzpool bietet eine wesentlich ansprechendere Optik. Hier wir die Stahlwand durch Holz ersetzt. Je nach Typ wird das Holzpool auf einer Betonplatte aufgebaut, oder kommt direkt auf den Erdboden. Bei der Variante mit der Bodenplatte werden Steher verschraubt, an die die Holzlatten von innen geschraubt werden. Sie verhindern, dass das Holz nach außen nachgibt. In dieser Bauform sind größere Becken möglich. Bei den größten kommen sogar Metallsteher zum Einsatz. Einfache kleine Becken werden aus Holzlatten, die ineinander gesteckt werden, aufgebaut und kommen ohne Stützen von außen aus.
Große Rechtecke
Anders als das Stahlwandpool ist das Holzpool niemals rund. Zwar kann es auch als Achteck ausgeführt werden, aber durch das Zusammenstecken der Holzplanken ergeben sich immer Ecken. Damit ergibt sich aber auch ein Vorteil gegenüber dem Stahlwandpool. Das Holzpool kann als Rechteck gestaltet sein und damit die Form eines normalen Pools annehmen. So kann man ein paar Tempi schwimmen und mit einer Gegenstromanlage auch ordentliche Schwimmeinheiten absolvieren. Die Holzwand ist belastbar und verfügt an der Oberseite über eine breite Kante. Hier kann man Utensilien ablegen und etwa ein Glas abstellen, aber auch sitzen, oder gemütlich lehnen. Insgesamt ist das Holzpool stabiler als das Stahlwandpool.
Technik
Auch das Holzpool wird mit einem Sandfilter gereinigt und das Wasser läuft über den Skimmer ab. Die Technik findet in großen Holzpools allerdings Platz in einem Teil der Verkleidung. Auch wenn das Holzpool freisteht, kann der Filter verstaut werden. So ist die Technik geschützt und die Optik wird nicht beeinträchtigt. Auch eine Abdeckung kann in die Verkleidung integriert werden. Einer der größten Vorteile des Holzpool ist allerdings die natürliche Optik. Das naturfarbene Holz sorgt für dafür, dass es sich problemlos in den Garten einfügt und nicht wie ein Fremdkörper wirkt.
Vorteile Holzpool
Der Holzpool kann als Rechteck auch in großen Größen aufgebaut werden. Der Aufbau ist relativ einfach, große Pools brauchen aber eine stabile Bodenplatte und die Steher müssen verschraubt werden. Die Technik inklusive einer Abdeckung können sauber in der Verkleidung integriert werden. So entsteht ein homogenes natürliches Bild und eine angenehme natürliche Optik.
Styroporbecken
Will man ein großes rechteckiges Pool in den Boden einlassen, dann ist das Styroporbecken eine günstige Variante. Der Aufbau ist relativ einfach und kann selbst gemacht werden. Eine Bodenplatte ist für diesen Pool zwingend erforderlich. Er wird in den Boden versenkt und steht auf einer soliden Betonplatte. Auf diese Platte werden Styroporsteine aufgesetzt. Die Steine sind hohl und werden einfach eineinander gesteckt. Die Hohlräume werden später mit Stahl armiert und mit Beton aufgefüllt. Damit erhält die Poolwand Stabilität, während das Styropor für eine gute Wärmedämmung sorgt. Während dem Aufbau wird die Technik, also ein Ablauf im Boden, Einlassdüsen und die Skimmer, direkt in die Wände eingesetzt. Dazu wird in die Styroporsteine einfach ein entsprechendes Loch gesägt und das Einbauteil mit Montageschaum fixiert.
Vlies und Folie
Ist die Mauer fertig aufgebaut, wird das Pool gereinigt und mit Vlies ausgelegt. Über das Vlies kommt die Folie, die an der Oberkante in eine spezielle Schiene eingehängt wird. Die Schiene wird später mit Steinplatten abgedeckt. Neben dem Styroporpool wird ein Raum für die Technik vorgesehen. Hier braucht man ausreichend Platz und eine ausreichend große Klappe. Zumindest 2,5 Quadratmeter sollten vorgesehen werden. So hat man ausreichend Platz um den Filter zu warten und gegebenenfalls zu tauschen. Dafür muss die Luke aus groß genug sein, um einen neuen Filter in den Technikschacht zu bringen.
Do it yourself
Das Styroporpool ist sehr einfach aufzubauen. Ist man geschickt und hat ein mehrere Helfer, die zur Verfügung stehen, kann man ihn alleine aufbauen. Allerdings muss der Styroporpool in der Erde versenkt werden. Das bedeutet, dass ein sehr großes Loch ausgehoben werden muss. Neben dem Aufwand dafür fällt auch eine große Menge an Aushub an. Die Erdarbeiten und das Betonieren der Bodenplatte sollte man daher einer Baufirma überlassen. Der Abtransport des Aushubs und die Herstellung des ebenen Fundaments erfordern viel Ausrüstung. Auch braucht man viel Material, das Profis leichter transportieren können, als eine Privatperson.
Vorteile Styroporpool
Der Styroporpool ist eine kostengünstige Variante, einen vollwertigen Pool aufzubauen. Das Material ist sehr leicht und kann problemlos transportiert werden. Soll der Pool an einer unzugänglichen Stelle gebaut werden, ist der Styroporpool die erste Wahl. Die Erdarbeiten und das Betonieren der Bodenplatte ist für den Laien eine große Herausforderung, der Styroporpool kann aber auch in großen Größen aufgebaut werden. Er bietet ein perfektes Pool in ansprechender Länge.
Einstückbecken
Anders als das Styroporbecken kommt das Einstückbecken ohne Folie aus. Das Becken wird in einem Stück geliefert und auf eine vorbereitete Bodenplatte in einer Baugrube gesetzt. Es gibt einige Vorteile durch den durchgängigen Guss. Die Oberfläche ist durchgängig glatt. Es gibt keine Falten, oder Nähte, an denen sich Schmutz absetzen kann. Das Einstückbecken ist leichter zu pflegen, als ein Pool, in dem eine Folie liegt. Außerdem ist es unempfindlich gegenüber Beschädigungen. Eine Folie kann mit einem scharfen Gegenstand, etwa einem Spitzen Stein, oder einer Glasscherbe, beschädigt werden. Das Einstückbecken ist stabiler und unempfindlich für scharfe Gegenstände.
Bauform
Neben dem klassischen Rechteck gibt es Einstückbecken auch oval. Der große Vorteil liegt aber in der Gestaltung der Form. Während ein Styroporbecken nur eine rechteckige Vertiefung im Boden ist, hat das Einstückbecken Stiegen und oft auch eine Sitzbank integriert. So kann man bequem ins Becken steigen und muss nicht über eine Leiter ins Pool klettern. An der Sitzbank können Massagedüsen angebracht werden. So wird das Einstückbecken nicht nur zur Abkühlung sondern auch gleich zum Wellnessbereich im eigenen Garten.
Aufwändiger Aufbau
Die Investition in ein Einstückbecken ist allerdings relativ groß. So muss eine Baugrube hergestellt werden und die Anschaffungskosten für das Becken sind höher, als etwa bei einem Styroporbecken. Dazu kommt auch noch der Transport. Die Becken sind mehrere Meter lang und auch sehr breit. Für die Anlieferung braucht man einen speziellen Transporter. Auch die Manipulation vor Ort ist schwierig. Das Einstückbecken ist sehr schwer und kann nur mit einem Kran in Position gebracht werden. Das schränkt auch den Aufstellungsort ein, denn nur dort, wo der LKW zufahren und mit dem Kran arbeiten kann, kann man auch ein solches Einstückbecken installieren.
Langlebige Investition
Allerdings lohnt sich die Investition. Während die Folie im Styroporbecken mit der Zeit leidet und irgendwann ausgetauscht werden muss, ist das Einstückbecken über Jahrzehnte haltbar. Dazu kommt die pflegeleichte Oberfläche, die die Reinigung sehr einfach macht. Im täglichen Betrieb spart man also Aufwand und Zeit. Ein Aspekt, den man den höheren Anschaffungs und Installationskosten gegenüberstellen sollte. Am Einstückbecken wird man lange Freude und gleichzeitig relativ wenig Aufwand mit der Pflege haben.
Vorteile Einstückbecken
Das Einstückbecken verursacht bei der Aufstellung hohe Aufwände. Ist es aber einmal in Position, dann ist es über Jahrzehnte weitgehend wartungsfrei im Einsatz. Es ist unempfindlich gegenüber Beschädigungen und bietet durch integrierte Sitzbänke und Stiegen viel Komfort. Die Oberfläche ist leicht zu reinigen und Bakterien können sich hier nicht in Falten, oder an Schweißnähten festsetzen. Das Einstückbecken gibt es auch in großen Größen. Es bietet insgesamt ein professionelles Swimmingpool für den eigenen Garten.
Qual der Wahl
Die Auswahl an Pools ist groß und jedes einzelne hat durchaus Vorteile. Ob man sich für ein günstiges Stahlwandpool entscheidet, oder eine aufwändigere Version baut, muss jeder für sich selbst entscheiden. In den nächsten Jahren muss man allerdings weiterhin damit rechnen, dass die Sommer sehr heiß und trocken werden. Ein Pool im eigenen Garten kann eine echte Wohltat sein und die Lebensqualität der Familie deutlich steigern.