Unter der Bezeichnung Landflucht findet seit einigen Jahrzehnten eine wahre Völkerwanderung statt. Menschen, die im ländlichen Bereich aufgewachsen sind, ziehen in die Städte. Die Gründe dafür sind meist die Möglichkeiten, die die Städte bieten. Umfassende Infrastruktur und ein großer Arbeitsmarkt sind starke Argumente für das Leben in der Stadt. Man kann auch ohne Auto überall hin kommen und findet alles, was man braucht in unmittelbarer Nähe. Im Bereich der Naherholung bieten die meisten Städte sehr viele Möglichkeiten. Parks stehen den Einwohnern zur Verfügung und ermöglichen den Aufenthalt in der Natur, auch wenn man selbst keinen Garten hat. Allerdings hat das Leben in der Stadt auch Nachteile. Allem voran stehen die hohen Mietpreise. Wohnraum ist begrenzt und die Nachfrage ständig steigend. Das treibt nicht nur die Preise nach oben, sondern macht es in manchen Städten fast unmöglich eine passende Wohnung zu bekommen. Oft sind die Mietpreise so hoch, dass sich pendeln rechnet und viele Menschen, oft auch Familien, entscheiden sich für ein Wohnen außerhalb der Städte. Die Gartenarbeit bekommt aber nicht nur deswegen einen immer größeren Stellenwert. Die Menschen wollen mehr Zeit in der Natur verbringen und suchen Ausgleich zum täglichen Leben. Hat man ein Eigenheim kann man zumindest in den warmen Monaten den Garten als Wohnfläche nutzen und die Lebensqualität auch damit noch zusätzlich steigern.
Urban Gardening
Ein aktueller Trend zeigt deutlich, dass auch die Bevölkerung der Städte wieder Interesse am Garten und an der Gartenarbeit zeigen. Regional werden Flächen bereitgestellt, auf denen Anwohner die Möglichkeit haben, beispielsweise ein Hochbeet zu bewirtschaften. Oft als Vereine organisiert bezahlt man einen kleinen Beitrag und erhält damit Zugang zu Gartengeräten, Wasser und eben einer kleinen Nutzfläche, die man bewirtschaftet. Der Trend ist eine Weiterentwicklung des Bewußtseins für unser Essen, den Trend zu Bio-Produkten und einer Besinnung auf die Natur. Die logische Weiterentwicklung ist der eigene Garten. Ein Bereich, in dem man nicht nur Nutzpflanzen kultiviert, sondern auch einen zusätzlichen Lebensbereich schafft. So wird der Garten als Wohnfläche genützt und kann im Sommer ein erweiteres Wohnzimmer werden.
Wohnzimmer im Freien
Die Zeit in der Natur ist für uns aber nicht nur Freizeitbeschäftigung. In Japan ist shinrin yoku eine anerkannte Therapie. Frei übersetzt steht es für Waldbaden und bezieht sich auf eine Aufenthalt im Wald. Die sauerstoffreiche Luft im Wald wirkt antibakteriell und sorgt dafür, dass es nur eine minimale Keimbelastung in der Atemluft gibt. Studien belegen, dass der Aufenthalt im Wald dafür sorgt, dass der Stresshormonspiegel sinkt. Auch ein niedrigerer Blutdruck kann gemessen werden. Dabei ist belegt, dass schon der Anblick des Waldes uns beruhigt. Der Aufenthalt in der Natur wirkt sich auf verschiedenen Ebenen direkt auf unsere Gesundheit aus und ist damit dem Aufenthalt in der Stadt auf jeden Fall vorzuziehen. Verbringt man im Sommer viel Zeit im Garten, dann hat das positive Effekte, senkt unseren Stress und macht und gesünder.
Gartenmöbel
Der eigene Garten steht heute dem Wohnzimmer in nichts mehr nach. Die Terasse kann mit WPC-Dielen witterungsbeständig und in ansprechender Optik gestaltet werden und auch moderne Gartenmöbel bleiben über Jahre ohne Wartung ansehnlich und bequem. Dabei muss hinsichtlich der Bequemlichkeit kaum einen Abstrich machen. Wetterfeste Gartenmöbel gibt es für fast jeden Lebensbereich. Sei es die Hollywoodschaukel, der Liegestuhl, die Rattanliege für zwei, oder die Essgruppe. Auch Fernseher sind heute leicht und günstig. Man kann also auch den Fernsehabend im Freien verbringen, ohne Abstriche machen zu müssen. Damit kann man den tatsächlich den Garten als Wohnfläche nutzen. Ein Vorteil, den man in der Stadt nur ansatzweise am Balkon, oder auf einer Terasse genießen kann.
Regen und Sonnenschein
Der Aufenthalt im Wohnzimmer im Garten ist aber nicht nur auf Schönwetter beschränkt. Auch im Frühjahr und im Herbst, aber auch bei Regen kann man den Bereich nutzen. Zelte und Schirme sorgen nicht nur für einen effizienten Sonnenschutz, sondern halten auch den Regen ab. Der eigene Garten erweitert also für 6, oder mehr Monate den Wohnbereich und ermöglichst, je nach lokalem Klima, verschiedenste Aktivitäten im Freien. Allerdings ist der Garten natürlich auch mit Arbeit verbunden. Wird die Grünfläche nicht gepflegt und die Pflanzen nicht regelmäßig umsorgt, wird der Garten schnell unansehnlich und verwildert. Natürlich muss man die Gartenarbeit mögen und sich immer wieder dazu motivieren, aber auch die Arbeit trägt viel zum Erholungswert des Gartens bei.
Offline in der Natur
Freizeitgestaltung ist ein wichtiger Teil unserer Erholung. Wir verbringen kaum ungeplante Zeit, also Zeit, in der wir nichts zu tun haben. Abseits der beruflichen Aufgaben führen wir auch einen Kalender für unsere Freizeit. Die Zeit, die man im Garten verbringt ist allerdings nicht limitiert. Kurz gesagt gibt es immer etwas zu tun und es wird niemals langweilig. Man braucht also nicht unbedingt einen Plan für die Arbeiten im Garten. Es ist ausreichend ein paar Schritte zu machen, schpn fallen Todo´s ins Auge. Ein Blumenbeet, das gejätet werden muss, Fruchte müssen geerntet werden, oder etwas muss zurückgeschritten werden. Selten gibt es Tätigkeiten, die unbedingt in einem sehr kurzen Zeitraum passieren müssen. Sind die Früchte heute reif, dann kann man sie auch morgen noch ernten. Die Arbeit im Garten ist dabei weder körperlich, noch geistig sehr anstrengend. Die Intensität lässt sich sehr leicht steigern, man kann aber auch nur mit wenig Aufwand viel bewirken. Trotzdem ist die Arbeit fordernd und hat einen zusätzlichen großen Vorteil. Kaum ein Hobbygärtner nimmt sein Smartphone mit in den Garten. Unser treuer Begleiter bleibt im Haus, oder auf dem Terassentisch liegen, statt wie üblich ständig in Griffweite zu sein. Die Zeit, die wir offline verbringen steigt also, wenn wir im Garten arbeiten. Auch das tut uns sehr gut.
Ergebnisse
Viele Menschen arbeiten heute in Bereichen, in denen am Ende des Tages wenig Ergebnisse sichtbar sind. Zwar wird intensiv gearbeitet, aber außer Daten erzeugen wir in den meisten Berufsbildern wenig. Dabei ist es ungemein befriedigend am Ende eines Prozesses, das fertige Produkt in Händen zu halten. Während ein Handwerker einige Stunden, Tage, Wochen, oder noch länger auf ein Ergebnis hin arbeitet, das er schließlich erreicht, ist für den größten Teil der Angestellten, der Arbeitsalltag ein ewiger Kreislauf. Man arbeitet jeden Tag dieselben Aufgaben ab und alles, was man erledigt hat, liegt am nächsten Arbeitstag wieder an. Auf Dauer fehlt damit das Gefühl etwas geleistet zu haben. Die Gartenarbeit kann hier Abhilfe schaffen. Von der einfachen Tomatenpflanze und einer Handvoll kleiner Tomaten, die man selbst gezüchtet hat, bis zum groß angelegten Projekt im Garten kann man verschiedene Vorhaben umsetzen. Die Ergebnisse kann man Ende der Bemühungen stolz zeigen, oder sich selbst daran freuen. Eine wichtige Ergänzung zu dem, was wir Tag für Tag im Büro machen.
Zurück zur Natur
Den Garten als Wohnfläche zu nutzen ist also nur ein kleiner Aspekt der Möglichkeiten, die ein wenig eigener Grund mit sich bringen. Die Zeit in der Natur, das Umsetzen von Projekten und die Erfolgserlebnisse, die man nach der erfolgreichen Durchführung der Vorhaben hat, sorgen auf vielen Ebenen für positive Effekte. Mehr Bewegung und die gesunde Luft im Garten wirken auf unseren Körper während die Arbeit uns zusätzlich entspannt. Die moderate Bewegung in der Natur, die Herstellung eigener gesunder Lebensmittel und die Schaffung und Gestaltung zusätzlichen Wohnraums im Garten sind schlagende Argumente für eine eigenen Garten. Die Zeit, die das Pendeln zum Arbeitsplatz in Anspruch nimmt kann in den meisten Fällen mit der gesteigerten Lebensqualität mehr als aufgewogen werden.