Muskelhypothek als Eigenkapital auf konsumguerilla.de

Muskelhypothek als Eigenkapital

Die Muskelhypothek ist ein Wort, das wohl nur angehenden Bauherren ein Begriff ist. In den seltensten Fällen hat man das Geld für den Bau des Eigenheims vollständig auf der hohen Kante. Meist kommt man nicht ohne Unterstützungd er Bank aus. Die Kosten für Miete und Eigentum stellen üblicherweise einen großen Teil der monatlichen Ausgaben. Wohnkosten bis zu etwa einem Drittel des monatlichen Einkommens gilt dabei als unproblematisch. Übersteigen die Kosten diese Grenze, besteht die Gefahr der Überschuldung. Fragt man bei der Hausbank einen Kredit an, dann muss man daher alle Karten auf den Tisch legen. Einkommen, Zahlungsverpflichtungen, Gesundheit und noch viele andere Faktoren spielen eine Rolle. Nicht zuletzt spielt auch das Eigenkapital beim Kreditansuchen eine Rolle. Das kann man recht einfach erhöhen, indem man die Muskelhypothek als Eigenkapital anrechnen lässt. Aber was genau ist eine Muskelhypothek eigentlich?

Die Muskelhypothek

Wer es sich leisten kann, der lässt sich sein Haus schlüsselfertig ausgestalten. Damit kenn er, direkt nach Abschluss der Bauarbeiten einziehen. Alle Elektro- und Wasserinstallationen sind erledigt, Bodenbeläge sind verlegt und auch die Wände sind fertig bearbeitet. Die Arbeiten, die dafür notwendig sind, erledigen Profis. Unternehmen, wie Maler, oder Bodenleger werden dafür bezahlt. Möchte man Geld sparen, dann übernimmt man die Tätigkeiten, die man selbst erledigen kann, auch selbst. Man legt also selbst Boden, klebt Fliesen und malt aus. Diese Eigenleistung wird dem Bauherrn dann natürlich nicht in Rechnung gestellt. Es handelt sich um eine Form des Eigenkapitals. Da sie in nur durch körperliche Arbeit erbracht werden kann, hat sie im Volksmund die Bezeichnung Muskelhypothek. Tatsächlich kann man diese Eigenleistung auch bei der Bank angeben. Bis zu 15% der Baukosten kann man damit einerseits sparen und sich andererseits bei der Bank, durch einen höheren Eigenkostenanteil, eine bessere Position verschaffen.

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Die Kosten für ein Eigenheim sind hoch. Wenn man etwas durch Muskelhypothek sparen kann, ist das oft die einzige Möglichkeit der Finanzierung

Eigenleistungen

Viele Tätigkeiten am Bau sind Spezialisten vorbehalten. Elektroinstallationen müssen beispielsweise von einem entsprechenden Unternehmen durchgeführt werden. Auch bei den Arbeiten rund um die Wasserinstallation empfiehlt es sich, einen Profi zu beauftragen. Allerdings gibt es auch zahlreiche Arbeiten, die ganz unproblematisch auch vom Laien erledigt werden können. Wer Zeit und Ausdauer hat, der kann sogar den Aushub selbst erledigen. Solche Arbeiten müssen auf jeden Fall mit dem Bauträger abgesprochen werden. Hilfsarbeiten rund um den Bau, die man selbst, oder mit Freunden und Familie erledigt, können den Preis für das Eigenheim aber massiv senken. Diese Leistung hat damit einen Geldwert, den der Bauherr als Eigenkapital anführen kann.

Massiv-, oder Fertighaus

Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, für welche Bauweise man sich entscheidet. Das Fertighaus hat zahlreiche Vorteile gegenüber der Massivbauweise. Wie in diesem Ratgeber zum Thema Fertighäuser beschrieben wird, ist die Bauzeit deutlich kürzer, als beim Massivhaus. Während eine starke Abhängigkeit vom Wetter besteht, wenn die Baufirma die Wände Stein für Stein aufbaut, kann das Fertighaus in wenigen Tagen komplett errichtet werden. Ist erst einmal der Keller und die Bodenplatte fertig, werden die einzelnen Wände angeliefert und mit einem Kran in Position gebracht. Elektro- und Wasserinstallationen sind bereits in den Wänden vorbereitet und können ebenfalls rasch in Betrieb genommen werden. Zeit ist Geld, speziell dann, wenn es um Handwerker geht. Das Aufbauen des Hauses nimmt bei der Massivbauweise deutlich mehr Zeit in Anspruch.

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Der Traum vom Eigenheim steht für viele Menschen ganz oben auf der Wunschliste

Das Ausbauhaus

Bei der Massivbauweise gibt es tatsächlich mehr Arbeiten rund um den Aufbau. Was beim Fertigteilhaus bereits im Werk erfolgt, passiert hier alles vor Ort. Damit eröffnen sich mehr Möglichkeiten für Eigenleistungen und theoretisch ist eine höhere Muskelhypothek möglich. Allerdings liegen auch die Baukosten über denen, eines Fertighauses. Damit steigt der Finanzierungsbedarf und der Anteil der Muskelhypothek als Eigenkapital sinkt wieder. In jedem Fall ist aber die Variante Ausbauhaus möglich. Damit lässt man den Rohbau und die wichtigsten Installationen durch die Baufirma erledigen und erledigt den Innenausbau weitgehend selbst. Die Detail der Eigenleistung, bzw. Muskelhypothek muss man mit der Baufirma besprechen. Dabei muss man grundsätzlich den Faktor Zeit im Auge behalten.

Umzug

Ein Haus ohne Innenausbau ist grundsätzlich nicht bewohnbar. Hier darf man sich keiner Illusion hingeben. Möbel auf blankem Estrich reduzieren die Lebensqualität teilweise bis in den Schmerzbereich. Sinnvoll ist also, den Innenausbau, zumindest der wichtigsten Teile des Hauses, zu erledigen, bevor man umzieht. Damit entstehen allerdings hohe Kosten. Auf der einen Seite muss die bisherige Wohnung finanziert werden, auf der anderen Seite läuft bereits der Kredit für das Eigenheim. Eine Doppelbelastung, die möglichst kurz gehalten werden muss. Hat man keine Erfahrung mit dem Verlegen von Bodenbelägen, oder dem Ausmalen, sollte man sich die Variante Ausbauhaus gründlich überlegen. Zumindest muss ausreichend Zeit eingeplant werden. Wer sich vornimmt auf 100 m² Wohnfläche übers Wochenende Laminat zu verlegen, der könnte rasch merken, dass das zu optimistisch war.

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Oft gestalten sich handwerkliche Tätigkeiten viel aufwändiger, als ursprünglich angenommen

Mischvariante

Natürlich ist es eine Frage der Finanzierung, aber hat man die Möglichkeit, empfiehlt sich den Ausbau zumindest teilweise erledigen zu lassen. Schlafzimmer, Küche und Bad reichen aus, um auch im halbfertigen Haus leben zu können. Die Investition macht sich auf jeden Fall bezahlt. Hat man allerdings bereits viel Erfahrung beim Innenausbau und Renovierungen sammeln können, dann spricht wenig gegen das Ausbauhaus. Die Muskelhypothek als Eigenkapital kann in diesem Fall noch ein wenig höher ausfallen. Ansonsten ist der Ausbau durch die Baufirma immer die bessere Wahl. Es gibt sicherlich noch genug zu tun, nachdem man eingezogen ist.