Ghettoblaster im Vergleich

Klanglich haben sich tragbare Audiosysteme in den letzten Jahrzehnten enorm verbessert. Was einst mit dem knarzigen Sound eines Transistorradios anfing und später als Radiorekorder fortgeführt wurde, verbreitet seit den späten 70ern durchaus angenehme Klänge.

Das Sammlerstück Ghettoblaster

In den 70ern und 80ern waren Ghettoblaster richtige Boliden, die in der Lage waren, eine ganze Straße mit einem druckvollen Sound zu beschallen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis verschob sich jedoch in den 80ern und die Geräte wurden immer kleiner und billiger. Infolgedessen stagnierten die Verkäufe und die Qualität (und damit auch der Klang) ließ weiter nach.
Irgendwann gab es eigentlich nur noch preisgünstige Radiorekorder, die man in der Küche oder im Garten in jede Nische stellen konnte, um für die gewünschte Hintergrundbeschallung zu sorgen. Die alten Ghettoblaster aus den 70ern und 80ern blieben, was den Sound angeht, vorerst unerreicht und wurden zu beliebten Sammlerstücken. Heute gibt es sie wieder im klassischen Design und mit bester Soundqualität. Mit dem iPod kann jeder auf der Straße Musik hören, aber radikal retro wird es erst mit einem standesgemäßen Ghettoblaster. Wir haben einige der Geräte mal genauer unter die Lupe genommen.

Ein Sound wie in den 80ern

Der RV-NB-70BE von JVC verbindet das klassische, zylindrische Design der alten Ghettoblaster mit der angemessenen Technik aus dem Hier und Jetzt. Herzstück des Gerätes ist eine Halterung zwischen den beiden Boxen (also dort, wo früher das Kassettendeck zu finden war), in der man einen iPod einspannen und anschließen kann. Durch eine Schutzklappe, die sich, wie damals bei den Kassetten, durch leichten Druck öffnen lässt, wird der iPod sicher aufbewahrt. Übrigens lassen sich auch MP3-Player anderer Hersteller über einen USB-Anschluss verbinden.
Der Sound des JVC-Ghettoblasters ist erfreulich satt und wartet mit einem starken, voluminösen Bass und klar definierten Klangebenen auf.
Fast hätte man annehmen können, am RV-NB-70BE gäbe es überhaupt keine negativen Seiten, doch spätestens wenn man sich den Koloss auf die Schulter wuchtet, wird klar: Einen Wermutstropfen gibt es doch! Mit knapp 10 Kilogramm Gewicht ist dieser Ghettoblaster nicht mehr für ein lockeres Schlendern durch die Stadt geeignet. Auch der hohe Verbrauch an Batterien mindert das Testergebnis erheblich.
Trotzdem kann man hier ein positives Fazit ziehen. Der Sound ist toll und für zwei bis drei Stunden kann man, wenn man es denn darauf anlegt, einen ganzen Strandabschnitt beschallen.

Doch auch Ghettoblaster wie die TDK Boombox konnten überzeugen. Vom Design her orientiert sich der japanische Hersteller an den Koffer-förmigen Ghettoblastern der späten 70er und 80er. Ansonsten bietet er eine ähnliche Leistung: Cooles Retro-Design, satter Sound und leider auch zu viel Gewicht und ein gehöriger Energieverbrauch.