Ein positiver Schwangerschaftstest steht in den meisten Fällen am Anfang. Kurz darauf verändert sich der Hormonspiegel der Frau und auch die rationalste Frau wird immer mehr zur Mutter. Spätestens im dritten Trimester der Schwangerschaft setzt der Nestbautrieb ein und die Wohnung wird kindersicher und kindgerecht gemacht. Kinderwagen, Wickelkommode und jede Menge Kleidung wird angeschafft und nach Größe sortiert. Auch das Kinderzimmer wird für den neuen Erdenbürger vorbereitet. Je nach Prognose dominiert rosa oder blassblau und alles, was das winzige Babyherz begehrt wird angeschafft und im Kinderzimmer platziert. Speziell abgestimmte Kindermöbel schaffen eine ganz eigene Atmosphäre. Aber brauchen Kinder Kindermöbel, die oft teurer sind, als herkömmliche Möbelstücke, oder versuchen die Hersteller nur, den werdenden Eltern das Geld aus der Tasche zu ziehen?
Kindermöbel
Die Erstausstattung für ein Neugeborenes ist nicht sehr umfangreich. Speziell bei den Kindermöbeln hat das Baby noch keine wirklichen Ansprüche. Konkret braucht es nur zwei Möbelstücke. Das Bett, in dem es sicher liegen kann und eine Wickelkommode, in der man auch die Kleidung unterbringt. Das Gitterbett ist hierbei ein absolutes Muss. Auch wenn es Verfechter des Familienbettes gibt und damit das Schlafen der Babys und Kleinkinder im Bett der Eltern propagiert wird, steigert das das Risiko für den plötzlichen Kindstod dramatisch.
Zu hohe Temperaturen und eine zu weiche Matratze, zusammen mit Polster und Decke können zu einer tödlichen Gefahr für das Kind werden. Stattdessen lautet die klare Empfehlung, dass das Kind alleine im Gitterbett, aber im Schlafzimmer der Eltern schläft. Ohne eigenes Bettchen geht es also nicht. Auch die Wickelkommode ist ein wichtiger Teil der Ausstattung. Zwischen 6 und 10 mal pro Tag muss das Baby gewickelt werden. Eine Wickelkommode ermöglicht das ganz problemlos. Auf einer angenehmen Arbeitshöhe kann man das Kind bequem wickeln und hat alle Utensilien griffbereit. Oft hat man alle Hände voll zu tun, wenn man wickelt. Stehen Feuchttücher und Windeleimer direkt bereit, ist das die einzige Möglichkeit, ohne Kollateralschäden die Windel zu wechseln.
Nice to have
Neben Bett und Wickelkommode ist ein Schrank eine gute Investition. Es kommt einiges zusammen, wenn man ein Kleinkind ausstattet. Sommer- und Wintergarderobe brauchen viel Platz. Weil die Kleinen rasch größer werden hat man meist auch schon die nächste Größe vorbereitet. Viel Platz erhöht die Übersichtlichkeit. Außerdem kann man in einem großzügigen Schrank auch Spielzeug unterbringen und den ganzen Besitz des Kindes verstauen. Tatsächlich muss beim Schrank nicht unbedingt in ein Kindermöbel investiert werden. Ein einfacher Schrank aus dem Möbelhaus tut es hier auch. Allerdings haben Kindermöbel auch einen Sinn. Möbel für Kinder sind nämlich nicht nur funktional. Wird das Kind größer, werden die Möbel im besten Fall in das Spiel integriert. Der Vorteil der Kindermöbel liegt aber auch darin, dass Kinder sie problemlos verwenden können. So sind Laden und Kästchen so angeordnet, dass auch der Sohn, oder die Tochter problemlos Dinge verstauen und wieder entnehmen kann.
Kindersicher
Was ein billiger Schrank, oder eine preiswerte Kommode nicht bietet, ist Sicherheit. Speziell wenn die Möbel ins kindliche Spiel integriert werden, ist Sicherheit ein großes Thema. So bieten Kindermöbel einerseits eine große Standfestigkeit und die Möglichkeit, zusätzlich an der Wand gegen Umkippen fixiert zu werden, andererseits sind sie so gestaltet, dass ein Hochklettern nicht ohne weiteres möglich ist. Ein offenes Regal kann im Kinderzimmer beispielsweise schnell zu einem Problem werden. Die Regalbretter sind angeordnet, wie die Sprossen einer Leiter und laden zum Hochklettern ein. Je nach Gewicht des kleinen Entdeckers kann das böde enden und Regal und Kind nehmen Schaden. Kindermöbel sind auf dieses Problem vorbereitet und bauen dem Hochklettern durch ihr Design vor. Außerdem sorgen spezielle Beschläge für ein sanftes Schließen von Laden und Schranktüren. So wird ein Einklemmen verhindert.
Meine Welt
Es ist tatsächlich kein Zufall, dass Kinderspielzeug und Fernsehserien für Kinder mit bunten Farben arbeiten. Die Farben sprechen Kinder an und wecken ihr Interesse. Das bunte Spielzeug unterscheidet sich stark von den Dingen, die die Eltern verwenden. Auch die Kindermöbel grenzen sich durch Farben, die die Kinder ansprechen, von den Möbeln der Erwachsenen ab. Dass die Kindermöbel sich optisch ganz klar von den anderen Einrichtungsgegenständen unterscheiden grenzt das Kinderzimmer deutlich ab. Die Kleinen fühlen sich in ihrer Welt, oder in ihrem Reich geborgen und daheim. Abgesehen davon wirken Farben auf den Menschen in unterschiedlicher Weise. Kinder sind dafür besonders empfänglich.
Farbpsychologie
Die Psychologie der Farben ist eine interessante Wissenschaft. Demnach wirken die unterschiedlichen Farben ganz unterschiedlich auf unsere Psyche. Warme Farbtöne, wie Rot und Orange, aber auch Gelb, hellen die Stimmung auf und aktivieren. Blau und Grün beruhigen und steigern die Konzentrationsfähigkeit der Kinder. Dabei ist es aber keineswegs notwendig das ganze Kinderzimmer in unterschiedliche Farben zu tauchen. Es reicht, wenn einzelne Flächen, beispielsweise ein Stuhl, oder ein paar Kissen, in den passenden Farben vorhanden sind. Beachtet man die Farbpsychologie und lässt im Lernbereich Blau und Grün dominieren und Orange, Rot und Gelb im Spielbereich, dann kann man die Wirkung gezielt einsetzen.
Kleine Möbel
Es spricht also viel dafür, Kinderzimmer mit speziellen Kindermöbeln einzurichten. Natürlich kann man sich auch für einfache, nicht für Kinder gemachte Möbel, entscheiden. Die Vorteile liegen aber einerseits in der Sicherheit und andererseits in der Optik der Möbel. Kinder lieben es, mit kleinen Versionen von echten Dingen zu spielen. Spielzeug, das echten Gebrauchsgegenständen nachempfunden ist, ist daher sehr beliebt. Auch Kindermöbel unterstützen dieses Bedürfnis der Kinder. Möbel, die für die Kinder leicht zu bedienen sind, können in das kindliche Spiel perfekt integriert werden. Kinder brauchen nicht unbedingt Kindermöbel. Die kleinen Möbel sehen aber nicht nur toll aus, sondern geben dem Kinderzimmer eine persönliche Note. Die Kinder haben ihr eigenes kleines Reich, in dem sie passende Möbel verwenden. Es spricht also viel dafür, dass Kinder spezielle Kindermöbel bekommen sollten.