Es gibt Menschen, die ihr Leben radikal verändern. Man sieht sie immer wieder in Dokumentationen im Fernsehen. Da wohnt eine Jungfamilie in einer Jurte, oder einem Tipi im Wald und der Familienvater verbringt seine Nächte in Mülltonnen von Supermärkten um Lebensmittel zu retten. Ein Leben ohne Geld, ohne Technik und ohne all die Annehmlichkeiten, die das 21 Jahrhundert zu bieten hat. Freude am Leben scheint, zumindest für die Menschen in den Dokumentationen, nicht von Besitz und Statussymbolen abzuhängen.
Aussteigen light
Gut, nicht jeder von uns möchte sein Leben so dramatisch verändern und sich selbst in die Steinzeit zurückversetzen. Nicht jeder möchte kalt duschen und eine Kompost-Toilette verwenden. Trotzdem ist der Gedanke dahinter etwas, das uns alle angeht. Zumindest sollte es uns alle betreffen. Jedes Jahr melden sich mittlerweile 25% der Bevölkerung ab um ihren Burnout auszukurieren. Was vor nicht allzu langer Zeit noch der Herzinfarkt war, der uns als Notbremse im vollen Lauf gestoppt und zum Umdenken gebracht hat, ist heute die Burnout Depression. Fast könnte man meinen, dass das Leben heute zu viel für uns Menschen ist. Bevor der Körper, oder heute eher der Geist für uns das Bremsmanöver einleitet und wir vielleicht unkontrolliert ins Schleudern geraten, sollten wir selbst den Fuß vom Gas nehmen. Nicht radikal, aber wenigstens einen Gang zurückschalten und Drehzahl aus dem roten Bereich nehmen.
Lebensbereiche
Wie der Tagblatt-Anzeiger in diesem Artikel zu einer natürlichen Lebensphilosophie anführt, gibt es mehrere Bereiche in denen man, mit wenig Aufwand und ohne tiefe Einschnitte die Weichen stellen kann. Das eigene Leben, getrieben von der Technik, dem Smartphone und dem ständigen Streben nach Perfektion ein wenig in Richtung Natur zu lenken wirkt sich unmittelbar auf unsere Lebensqualität aus. Achtsamkeit, ein gesundes Maß an Bewußtsein für das was man tut und welche Folgen es hat, können die Freude am Leben deutlich steigern. Zeit für sich selbst, Quality-Time, die man dazu nutzt sch selbst zu spüren, Beziehungen und Freundschaften zu pflegen und Abstand vom Alltag zu gewinnen, machen den Unterschied und helfen bei der Suche nach der Zufriedenheit.
Natur pur
Das Leben in der Natur ist nur eine von 5 Möglichkeiten, die der Tagblatt-Anzeiger nennt, um das eigene Leben umzugestalten. Auch das Achten auf die Ernährung ist ein wichtiger Faktor. Zeitmangel und Bequemlichkeit verhindern oft die Aufnahme von gesunden Lebensmitteln. Stattdessen dominieren Zucker und Fett unsere Ernährung und Fast-Food stellt einen großen Teil der Ernährung dar. Aufgrund der Notwendigkeit, dass beide Elternteile voll erwerbstätig sein müssen, werden schon die Kleinsten oft mit einfacher und praktischer Nahrung ernährt. Die Qualität und Ausgewogenheit bleiben auf der Strecke. Auch unsere Kleidung sagt viel über uns und unseren Bezug zur Natur aus.
Polyester & Co.
Einfach, schnell und günstig soll es sein. Das gilt auch für unsere Kleidung. Wir hüllen uns in Kunststoffe. Unser Körper reagiert darauf unmerklich. Natürliche Kleidung, atmungsaktive und hautfreundliche Seide und Baumwolle sind eine Wohltat für den Körper. Naturmaterialien sind zwar teurer, aber ihr Geld auf jeden Fall wert. Zu der Tatsache, dass die Kleidung uns nicht gut tut, kommt noch die Ausbeutung, die in unserem Namen für die günstigen Kleidungsstücke erfolgt. Wir verdrängen die Tatsache gern und ein, oder zwei Euro sind für uns Grund genug Kinderarbeit und schlechte Arbeitsbedingungen in Kauf zu nehmen. Freude am Leben sollte man in allem was man tut auch anderen Menschen gönnen.
Freude am Leben
Unser ökologischer Fußabdruck ist riesig. Wir schaden unseren Planeten mit Individualverkehr, Reisen und Globalisierung. Freude am Leben für kommende Generationen wird mit jeder Tonne CO2, die wir produzieren, schwieriger. Aber es ist für jeden einzelnen noch nicht zu spät. Zwar kann man wohl alleine, oder mit wenigen Menschen, nicht gegen die ganze Menschheit ankämpfen, aber Bewußtsein für sich selbst ist ein guter, großer erster Schritt in die richtige Richtung. Konzentrieren wir uns auf die Dinge, die uns gut tun und lassen die Dinge weg, die uns schaden. So kann jeder im Kleinen mehr Freude am Leben haben. Ein schöner Gedanke!