Seit 2014, 2 Jahre nach der Amerikanischen Erstausstrahlung hat Chicago Fire auch das deutsche Free-TV erreicht. Die Helden der Feuerwache mit der schönen Nummer 51 begeistern und seitdem immer wieder mit waghalsigen Einsätzen und einer ordentlichen Portion Privatleben. Was aber macht die Faszination des Berufs des Feuerwehrmannes aus und warum sieht man sich eine Serie wie Chicago Fire so gerne an?
Chrom und Sirenen
Warum Chicago Fire die Männer anspricht, ist schnell erklärt. Männer mit Helmen, die in gigantischen roten, chromverzierten Feuerwehrautos mit Blaulicht durch Chicago rasen. Action vom Feinsten und ein wenig schlummert doch in jedem Mann nicht nur ganz allgemein ein Held, sondern auch noch ganz speziell ein Feuerwehrmann. Wenn die roten LKW´s hierzulande mit hoher Geschwindigkeit über rote Ampeln brettern und das Folgetonhorn immer dann zum Einsatz kommt, wenn es schön hallt, dann schlägt das Männerherz höher. Helden mit ihren Maschinen, die ausrücken um Leben zu retten und Werte zu schützen.
Dreitagebart über dem Sixpack
Bei den Frauen ist die Antwort auch nicht viel schwieriger. Neben recht normalen Darstellern gibt es natürlich bei Chicago Fire auch was fürs Auge. Hübsche Männer, die im Feuerwehrmann-Outfit gleich nochmal so sexy sind, wie in anderen Klamotten. Auch der Herzschmerz in der Serie ist nicht zu unterschätzen. Was man sonst nur aus Ärztedramen a´la Schwarzwaldklinik, oder Grace Anatomy kennt, passiert auch bei Chicago Fire, wenn alle Menschen gerettet und jedes Feuer gelöscht ist. Liebe, persönliche Probleme, Geldnot und Jugendsünden werden angedeutet und ausgelebt.
Faszination Unglück
Chicago Fire gehört im weitesten Sinn zur Law & Order Serie. Neben Chicago Fire gibt es eine ganze Reihe von Spin-Offs und auch Crossover zu Law & Order. Die Serien haben alle gemeinsam, dass es in erster Linie um Unglück geht. Verbrechen, bis hin zum Mord in Law & Order, Feuer und schwere Verletzungen in Chicago Fire und Krankheiten und Verbrechen in den Spin-Offs. Wir sehen offensichtlich sehr gerne, wie andere Menschen leiden. Öffentliche Hinrichtungen und brutale Misshandlungen waren im Mittelalter noch ein Ventil für dieses Interesse. Heute bedienen Nachrichten, die detailreich über Naturkatastrophen und das tragische Schicksal Einzelner berichten, diese Neigung der Menschheit.
Unterhaltungsserien
Zappt man Abends durch die verschiedenen Programme, dann stellt man schnell fest, dass etwa 50% der Sendungen sich um Verbrechen drehen. Autopsien werden vor laufender Kamera durchgeführt und geben tiefen Einblick in die Folgen von Verbrechen. Ganz so weit geht Chicago Fire nicht, aber doch zeigt es in den meisten Folgen Menschen, denen ein Unglück widerfahren ist. Die Geschichten stellen diese Einsätze aber nicht in den Mittelpunkt. Auch wenn die Einsätze der Feuerwache 51 natürlich fester Bestandteil der Serie sind und die Protagonisten sich heldenhaft für die Verunglückten einsetzen, so nimmt das Gefühlsleben und die persönlichen Probleme der Feuerwehrmänner und Sanitäter mehr Raum ein.
Für jeden Etwas
Durch die Mischung der beiden Handlungsschwerpunkte entsteht eine Serie, die tatsächlich für fast jeden interessant ist. Das Interesse an der Arbeit der Feuerwehr, aber auch die Anteilnahme an fiktiven Schicksalen und Gewissenskonflikten sind eine hervorragende Mischung. Die Folgen wirken nicht überladen und man folgt dem Handlungsstrang durch die Staffel aufmerksam. Während die Entwicklung der Personen sich durch die einzelnen Serien zieht, wird in Chicago Fire in jeder Folge auch etwas Neues, ein einzigartiger Notfall eingebaut, der die Handlungen auflockert. Die persönlichen Probleme der Figuren rücken dann in den Hintergrund und die Kenntnis der verschiedenen Probleme macht das Zusammenspiel in der Arbeit zusätzlich spannend. Wer Chicago Fire noch nicht kennt, der sollte sich unbedingt einmal die Zeit nehmen. Es lohnt sich!